Wann lohnt sich ein Haus im Süden eigentlich?
Wann lohnt sich ein Haus im Süden eigentlich?

Warum haben wir uns dafür entschieden, ein Grundstück auf Kreta zu kaufen und uns dort ein Haus hinzustellen? Diese Frage hören wir öfter. Du musst dazu wissen, dass wir in Deutschland kein Eigenheim haben und zur Miete wohnen. Auf Kreta aber ticken wir zu diesem Thema ganz anders! Wie kommt das?

Holger Grete beschäftigt sich in seinem sehr lesenswerten Blog zendepot mit den Themen Geldanlage und Vermögensbildung. Seine Beiträge zum Thema Betongold rufen bei seinen Lesern stets heftige Pro/Contra-Diskussionen hervor. Ich fand diese Reflexion zu seinen Leserkommentaren sehr spannend für mich, um meine Eingangsfrage zu beantworten. Er bringt darin zum Ausdruck, dass jede Entscheidung – also auch die Pro oder Contra eines Hauses im Süden – in 4 Stufen getroffen wird:

1. Rationale Makroebene (Zahlen-Durchschnittswerte, Statistiken, Wertentwicklungen)

2. Emotionale Makroebene (Meinungsbildende Berichte, Erlebnisse anderer, vor allem von Freunden oder Bekannten, also auch mein Blog hier)

3. Rationale Mikroebene (Persönliche Rahmenbedingungen, wie z.B. Höhe des Eigenkapitals)

4. Emotionale Mikroebene (Persönliche Motive)

Eine wichtige Erkenntnis der Forschung ist diese: Entscheidungen werden maßgeblich auf der letzten Stufe der emotionalen Mikroebene getroffen. Die ersten drei Stufen dienen dazu, die in Stufe 4 getroffene Entscheidung nachträglich zu begründen!

Welche persönliche Motive könnten also in Stufe 4 beim Thema Haus im Süden kaufen existieren? Einige der folgenden Gründe treffen auch für mich zu:

Pro eigenes Haus im Süden

  • Einen Kontrast zu Deutschland erleben
  • In einem anderen Klima / einem anderen Mentalitätsgefüge leben (Lockerheit, Umgang mit Mitmenschen, Stress und hetze entfliehen)
  • Etwas Eigenes schaffen, Selbstverwirklichung, eine neue Lebensgrundlage aufbauen
  • Etwas Besonderes haben/schaffen
  • Etwas Unkonventionelles tun
  • Die Möglichkeit Auswandern zu können oder Krisen zu entfliehen
  • Unabhängig  von einem Vermieter jederzeit anreisen können, unabhängig von Ferienzeiten
  • Konsumwunsch (haben/besitzen wollen)
  • Stillen des Fernwehs
  • Statusdenken

Contra eigenes Haus im Süden

  • Finanzielle Bindungen bei der Finanzierung, Abgaben und Steuern
  • Verpflichtungen zum Unterhalt und Erhalt der Wohnung
  • Mangelnde zeitliche Freiheit, das Haus nutzen zu können
  • schlechte Erfahrungen in der Vergangenheit mit dem Kauf/Verkauf einer Immobilie
  • Unerfahrenheit in ausländischen Gesetzen und Gepflogenheiten
  • ein eher minimalistischer Lebensstiel
  • familiären Uneinigkeiten (z.B. bezüglich dem Land oder was im Erbfall passiert)
  • Fernweh/Reiselust

Beim Lesen dieser Pro und Contra Liste werden Dir vielleicht noch weitere Prunkte einfallen, die für Dich zutreffend wären – es wäre schön, wenn Du mir diese in einem Kommentar unten hinterlassen könntest. Genau dort setzt der Gedanke an, dass Du in Deinem Bauch offenbar unbewusst bereits eine Entscheidung zu diesem Thema  gefunden hast!

Alles was danach kommt, ist mehr oder weniger eine Verargumentation dieser emotional bereits getroffenen Entscheidung. So ein innerer Dialog könnte sich dann beispielweise so anhören:

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„OK, in den Urlaub fahren kostet Geld. Mit einer eigenen Wohnung/Haus sparst Du Dir die Kosten für die Unterkunft, gerade wenn Du oft im Süden Zeit verbringen möchtest. Zusätzlich kannst Du  noch  an Essen einsparen, weil Du eine voll ausgestattete Küche hast und nicht immer Essen gehen musst. Zugegeben: am  Flug und Mietwagen kannst Du nicht sparen, aber da lohnt es sich ja vielleicht sogar irgendwann, ein eigenes Auto hinzustellen. Und fliegen kann ich ja, wenn die Flüge günstig sind, weil ich jederzeit in meine Hütte kann. Je öfter Du also fährst, desto mehr Geld kannst Du sparen!

Deine Wohnung hat alle Annehmlichkeiten und Vorstellungen, die Du Dir wünschst, denn Du diese ja beim Kauf oder Bau alle berücksichtigt, spätestens nachdem Du meinen Blogartikel dazu gelesen hast.

Du kannst Dein Haus während der Zeit, in der Du nicht darin lebst, an Urlauber vermieten. Die Nebenkosten und die Kosten für Deinen eigenen Urlaub könntest Du somit einnehmen. Eventuell ja sogar noch mehr, so dass Du von sogar einer Rendite Deines angelegten Kapitals sprechen kannst. Andere machen dies ja auch so, wie Du aus Ferienhaus-Portalen im Internet sehen kannst.“

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Dies ist nur ein Beispiel für solch einen inneren Dialog, der auch die anderen oben genannten 3 Stufen der Entscheidungsfindung miteinbezieht. Wo weit, so gut.

Wann ist aber nun Deine Entscheidung richtig?

 

Ich würde diese Frage ganz einfach beantworten: Wenn sie aus heutiger Sicht – denn nur soweit kannst Du tatsächlich Aussagen für Dich treffen – das Potential hat, Deine Lebensqualität zu erhöhen.

Deine heutige Sichtweise aber – also das was Du heute sehen kannst und willst – wird zu einem großen Teil von Glaubenssätzen bestimmt wird. Glaubenssätze, welche Dir Deine Eltern, Deine Freunde und Deine eigenen Erfahrungen  eingetrichtert haben, die jedoch gerne auch einmal von Dir bewusst hinterfragt werden dürfen. Das Ergebnis wäre dann, das Du eingefahrene Denkweisen erkennst und gegebenenfalls sogar einen neuen, stabileren Standpunkt für Dein Leben findest. Das Hinterfragen von Glaubenssätzen geschieht gut mit neuen, ungewohnten Fragen.

Probier dies doch mal aus, indem Du Dir zum Thema der Eingangsfrage „Wann lohnt sich ein Haus im Süden“ selbst die folgenden paar ungewöhnliche Fragen stellt. Lies die nachfolgenden Fragen erst, wenn Du Ruhe hast und deine Zeit ungestört für Dich verwenden kannst. Setzt Dich hin mach‘s Dir gemütlich mit einem Getränk, einem Blatt Papier und einem Stift. Ließ nun meine Fragen und notiere Dir Deine Gedanken, die Dir daraufhin kommen. Los geht’s!

A: Wenn  Dich ein Haus im Süden 1000 EUR Miete im Jahr kosten würde, wäre dies dann etwas für Dich? Falls Du darauf nicht gleich Ja oder nein antworten kannst: was wäre Deine sofortige Gegenfrage darauf? – Notiere diese gleich!

B: Wenn der Kaufpreis eines Hauses 10.000 EUR betragen würde, würdest Du es dann kaufen? Auch hier: welche Gegenfragen kommen Dir als erstes in den Sinn? Welcher Widerstand regt beim Lesen dieser Frage in Dir?  – Schreibe Deine Gedanken sofort auf!

C: Wenn Du Deine Traumimmobilie im Süden ohne großen zeitlichen und finanziellen Aufwand jedes Wochenende besuchen könntest – wieviel wärst Du bereit, für Sie auszugeben (Miete oder Kauf)

D: Wie oft könntest Du von Deiner Arbeit, Deinen Kindern, Deinen anderen Verpflichtungen zu Hause her eine Immobilie im Süden aufsuchen? Eher Öfter, dafür für einen kürzeren Zeitraum? Oder seltener, dafür länger?  Welche Anreisedauer würdest  Du dafür in Kauf nehmen?

E: Wenn Dein Traumhaus regelmäßig versorgt und der Garten gepflegt würde und wenn immer jemand nach Deinem Haus sieht, wenn Du nicht da bist: wie fühlt sich das an?

Was ich mit diesen Fragen bei Dir bewirken möchte ist, darüber nachzudenken, welche Rahmenbedingungen bei Dir gelten müssten, damit ein Haus im Süden für Dich persönlich vorstellbar wäre. Erst dann wirst Du eine Antwort auf die Eingangsfrage wissen, die für Dich persönlich richtig ist.

Solltest Du nun denken, ich spinne mit meinen Fragen an Dich herum und diese seien ja sowieso nur theoretisch, dass lese die meine Zeilen ganz am Schluss dieses Artikels.

Nun willst Du’s aber wissen: wann erhöht sich nun meine Lebensqualität?

 

Einige Punkte dazu hast Du bereits in der oben aufgeführten Pro Liste gelesen. Dabei wird Dir klar, dass die mit einer Immobilie in Deutschland nicht zu erreichen wäre.

Der Aufwand ein Haus auf Kreta zu bauen ist von vorne herein aufgrund des dortigen Klimas weniger hoch: die in Deutschland üblichen Isolierungen wären total übertrieben, es ist leichter zu heizen. Das wichtigste Zimmer ist im Süden die Terrasse, so dass die Wohnfläche kleiner dimensioniert werden kann. Unsere Vorstellung, ein Haus in Holzrahmenbauweise zu konzipieren, wie ich es in meinem Artikel über ein Selbstbau-Micro-House bereits geschrieben hatte, ermöglicht uns zudem, den Kostenrahmen wesentlich niedriger zu halten, als dies in Deutschland möglich wäre – zugegeben, eine wesentliche Rahmenbedingung für uns.

Die größte Motivation allerdings für uns ist es, mi unserem Haus den Schritt in den Aufbau eines 2-Welten-Lifestyles  zu beginnen. Was ich darunter verstehe werde ich noch viel ausführlicher in meinen weiteren Artikeln beleuchten. Lass mich an dieser Stelle dazu nur sagen: wir spüren Kreta an jedem einzelnen Tag in unserem Leben, auch in der Zeit, in der wir in Deutschland leben: die Lebenseinstellung, die Lebensart, die Kraft und Energie, die uns unsere Gedanken an Kreta bereiten. Unser 2-Welten-Lifestyle verbindet also Kreta mit Deutschland und bringt uns dazu, unseren Fokus mehr und mehr auf das Schöne im Leben zu setzen.

Wäre dies auch etwas für Dich? Schreib mir doch dazu!

unterschrift

P.S.:  Hier ein paar Lösungsansätze zu den Fragen oben:

A: Wenn Du meinst, das gibt es nicht, dann lass Dir von mir sagen: doch es geht. Tadeusz und Elisabeth , Freunde von uns, mieten eine Wohnung auf Kreta für 1000 EUR im Jahr.

B: Schau Dir mal meinen Artikel an zum Thema Selbstbau-Microhouse.

C: Nach Mallorca kommst Du auch schon für  19 EUR und die Flugzeit beträgt weniger als 90 Minuten.

E: Lösung: Urlaubsgäste putzen lassen bei Anreise und die Blumen gießen lasse;  Freunde vor Ort kümmern sich ums Haus als Gegenleistung für die Verwendung Deines Autos oder die Nutzung Deines Internet WLANs

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