Wo „sesshaft“ werden? – Entscheidungsgrundlagen für die Wahl unseres Grundstück
Wo „sesshaft“ werden? – Entscheidungsgrundlagen für die Wahl unseres Grundstück

Du willst nun also wissen, wo es uns auf Kreta hin verschlägt. Wo wird nun unser Haus stehen und was wird der Ort unseres kretanischen Zuhauses werden?

Das Wort „Zuhause“ trifft es eigentlich viel besser als „sesshaft“, das mich doch zu sehr an „sitzen“ erinnert. Wir möchten uns einen 2-Welten-Lifestyle aufbauen, was bedeutet, dass wir zwischen Deutschland und Kreta öfter im Jahr pendeln werden und uns eben nicht an einen festen Ort niederlassen und „hinsetzen“ wollen.  Andererseits soll  unser heim auf Kreta schon ein ort sein, an dem wir jedes mal  das gefühl haben, anzukommen, an dem wir etwas gestalten, schaffen können. Ein Ort an dem wir uns einfach wohl fühlen. Um ehrlich zu sein, es gäbe es auf Kreta mindestens hundert solcher Orte, wo dies für uns möglich wäre. Schließlich aber mussten wir uns mal entscheiden, um weiter voran zu kommen mit unserem Traum. Und so haben wir ein Grundstück im Osten am Rande des Dorfes Agios Spyridonas erworben, auf dem wir nun unser Haus errichten werden.

Welche Gesichtspunkte uns wichtig waren möchte ich Dir hier nun auflisten. Nimm diese als Anregung für Deine eigenen Gedankenreisen und prüfe, was davon auch für Dich wichtig wäre. Wenn Du weitere Punkte für bedeutsam erachtest, dann nenne sie mir doch in Deinem Kommentar unten.

Unser Zuhause = ein Ort, an dem wir uns wohl fühlen : der Osten Kretas

Warum der Osten?  5 Gründe hierfür:

Keine zu starke touristische Erschließung.
Wir bevorzugen es abseits touristischer Hochburgen zu leben, aber gerne dort, wo es Individualtourismus gibt. Die Berge im Osten nach Agios Nikolaos schirmen die Reisebus-Schlangen recht gut ab.

Die Landschaft.
Wir mögen es, wenn eine grüne, mit Olivenbäumen und Zypressen geometrisch gestaltete Landschaft abwechselt mit eher kargen Hügeln ohne viel Bewuchs. Die Berge dürfen gerne unbewaldet sein, nur mit Gewürzen bewachsen. Es ist unglaublich schön, nach einen Tagesausflug ans Ende der Welt von einer archaisch, unwirklichen Landschaft wieder zurück zu kommen nach Hause ins Grün! Im Osten gibt es viele ursprüngliche, manchmal auch verlassende Dorfer ierfür. Das Meer ist  im Osten nie weit weg. Von überall aus kann ich es innerhalb 20 Minuten wenigstens sehen. Das Klima entspricht daher auch eher einem ausgleichenden Meeresklima als einem stark wechselhaften Bergklima.

Der Menschenschlag.
Laß es mich so ausdrücken: es gibt Berg-Menschen und es gibt Meer-Menschen. Das Klima und das, womit traditionell der Lebensunterhalt verdient wurde prägt deren Umfeld. Ich glaube Du verstehst, was ich damit meine. Stefanos, ein Fischer aus Paleokastro, einem Dorf in der Nähe von Vai im Osten Kretas, erzählte mir davon, wie er einmal zu einer griechischen Hochzeit in ein Dorf in den zentralen Bergen Kretas eingeladen war. Alleine die Art seines Humors kam bei den „Einheimischen“ dort  nicht sonderlich gut an und bevor er nicht lebensmüde den Zorn der Anderen gänzlich deswegen auf sich zog beschloss er in der Nacht noch, wieder nach Hause zurück zufahren.  Mir jedoch gefällt Stefanos Humor!

Die Infrastruktur.
Hierzu zählt einerseits eine größere Stadt in der Nähe, in der grundsätzlich alle Art von geschäften, Ärzten, Dienstleister zu finden sind. Aber auch die Nähe zu einem Flughafen wird als 2-Welten-Lifestylist wichtig. Je besser die Flugverbidnung und das Weiterkommen zum/vom Flughafen ist, desto öfter lohnt sich auch ein Kurztrip nach Kreta.Grundsätzlich wäre aus dieser Sicht Heraklion oder besser noch Chania im Westen die Wahl. In den letzten Jahren wurde jedoch im Osten der Flughafen Sitia stark erweitert und wird wenigstens innergriechisch regelmäßig angeflogen. Ich hoffe stark darauf, dass Ryanair so wie derzeit Chania  zukünftig auch Sitia von Memmingen aus anfliegt. Dann wären beide Flughäfen von uns innerhalb  30 Minuten zu erreichen, was demnach eine Traumanbindung bedeuten würde.

Am Wichtigsten: die Freunde.
Seit 17 Jahren bereisen Waltraud und ich nun Kreta. Eher durch Zufall landeten wir anfangs im Osten der Insel. Er gefiel uns dort sehr und so blieben wir auch in den Folgejahren meist in diesem Teil der Insel. Wir bauten uns Bekanntschaften und echte Freundschaften auf. Dies ist sicher der wichtigste Grund dafür, dass wir uns ganz in deren Nähe unser Haus bauen werden.

Laß mich noch etwas genauer werden!

Unser Zuhause auf Kreta soll zum Kontrast zu Deutschland stehen. Nun wirst Du sagen,  einen Kontrast zu Deutschland wirst Du überall auf Kreta finden. Das ist sicher richtig. Was ich damit jedoch meine ist, dass wir in Deutschland in einer Stadt wohnen und daher auf Kreta eher die Abgeschiedenheit bevorzugen.

All diese Gesichtspunkte bewogen uns, ein Grundstück von etwa 2800qm Größe im Osten Kretas am Rande des Dorfes Agios Spyridonas zu erwerben. Dieser Ort  liegt zentral im Osten etwa in der Mitte zwischen der Nordküste mit der Stadt Sitia (etwa 20 Autominuten), der Südküste mit Makri Gialos und der Ostküste mit Kato Zakros oder Xerokampos.

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Agios Spyridonas ist ein noch sehr ursprüngliches Dorf auf etwa 350m Meereshöhe mit etwa 80 Einwohnern und 2 Kafenions und entsprechendem Anschluss an die griechischen Einwohner. Im Dorf wohnen aber auch ein englisches und ein französisches Paar. Unser Grundstück liegt am Rande des Dorfbereiches. Wir genießen dort Alleinlage ohne in Sichtweite ein anderes Hauses zu stehen und können dennoch zu Fuß ins Kafenion laufen. Die Zugehörigkeit zum Dorf verdanken wir es auch, dass für den Hausbau  keine minimale Grundstückfläche von mindestens 4000 qm notwendig ist, wie es außerhalb einer Siedlung gilt. Außerdem sind Wasser- und Stromanschluss weitaus einfacher zu bekommen als fernab einer Siedlung. Dies alles sind kostensparende Einflüsse.

Von unserer Terrasse aus werden wir einen weitläufigen 180-Grad-Blick haben auf eine jenseits eines Tals gelegene Hügelkette, auf der zwei Dörfer zu sehen sind. Ein weiterer Blick-Magnet ist die Stadt Sitia mit dem dahinter liegendem Meer. Auch die Hügel der ehemals minoischen Siedlung Praisos sind in unmittelbarer Nähe zu sehen, wo wir auch einen Olivenhain erworben haben. Für uns war diese Weitläufigkeit, welche es uns erlaubt mit den Augen stundenlang auf Wanderschaft zu gehen ein ganz wesentlicher Grund für die Auswahl genau dieses  Grundstücks.

So sehr ein Meerblick wichtig für uns ist, umso weniger ist es aber ein Meergrundstück selbst, von dem wir bei unseren Kreta-Aufenthalten ebenfalls Erfahrungen sammeln konnten. Meergrundstücke sind sehr viel teurer als Landgrundstücke. Oft ist es am Meer viel zu windig für ein Draußen-Sitzen und wenn nicht, dann ist es schwüler und besonders nachts heißer als im höher gelegenen Inselinneren. Mücken sind dann viel häufiger vorzufinden. Die salzige Luft am Meer ist sehr aggressiv und zerstört sehr viel schneller Metallgegenstände, Fenster, Geländer.

Hast Du schon einmal darüber nachgedacht, was mit Deinem Meerblick passiert, wenn nachts die Sonne untergegangen ist? Genau: wenn Du nicht zufällig in einer Bucht bist, wenn Du aufs Meer blickst und gegenüber von Dir eine Stadt ist, wirst Du vermutlich nachts auf ein schwarzes Nichts blicken. Keine Lichter, nur Dunkelheit! Dies kann auch beklemmend wirken.

Wir bevorzugen da unseren  Blick auf die 2 beleuchteten Dörfer auf der Hügelkette gegenüber, die roten Windgeneratoren darauf und die beleuchte Stadt Sitia und genießen diese Erhabenheit.

Was kannst Du tun, DEIN Grundstück zu finden?

Kreta ist für mich die Insel der Kontraste! Du wirst selten wo anders so viele verschiedene Landschaften und Menschen erleben wie auf dieser 250km langen Insel im Mittelmeer.  Mein Tipp für Dich: rumfahren! Miete Dir ein Auto und fahre auf der Insel herum. Bleibe jeweils ein paar Tage und vor allem Nächte in den verschiedensten Orten und Unterkünften. Wohne in modernen Appartements und in alten Steinhäusern, im Dorf und außerhalb, am Meer und in den Bergen.

Mache Dir viele Bilder und Notizen! Du wirst sonst Deine Eindrücke schwer miteinander vergleichen können, wenn Du wieder in Deutschland bist. Achte überall wo Du bist auf die Farben, das Licht, den Wind, die Gerüche, die Landschaft und die Menschen und notiere Deine Gedanken und Gefühle, die dabei aufkommen. Was gefällt Dir, was gefällt Dir nicht, was soll dafür anders sein?

Wenn mir Menschen begegnen, denen Kreta nicht gefallen hat frage ich meist, wo sie dort waren. Oft haben Sie ihren Urlaub an nur einem Ort verbracht. Mach Du es anders: wenn es Dir irgendwo nicht gefällt, dann fahr woanders hin! Nach nur 30 Minuten Fahrt  schaut mindestens die Landschaft schon wieder anders aus. Jeder kann so seinen Fleck auf Kreta finden, wo er sich wohl fühlt.

Ist das nicht großartig?

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